Es besteht die Befürchtung, dass statistisch ca. 50% der Leser dieses Blogs nach der Überschrift des Artikels nicht weiterlesen. Diese Annahme basiert auf einem Klischee, das allerdings wiederholt im persönlichen Umfeld bestätigt wurde.Etwas allgemeiner möchte ich behaupten, dass tendenziell mehr Männer als Frauen FreundIn von technischen Gimmicks sind. Smartphones, auf denen man(n) mehrere Betriebssysteme installieren kann, sind fraglos für Kerle toll. Auch ein Restaurant, in dem man mittels Chipkarte und Touchscreen bestellt und wo das Essen dann über ein ausgefeiltes Schienensystem aus der Küche an den Tisch rutscht, ist gemeinhin nicht der Ort, an den man die Auserwählte zu einem lauschigen Rendezvous führt. Das alles ist völlig wertfrei, ein weniger stark ausgeprägtes Interesse an Technik allgemein setzt sicherlich viel Potenzial für andere Tätigkeiten frei.
Ein Problem entsteht daraus an anderer Stelle: Der Anteil alleinerziehender Mütter in der Gesellschaft steigt, in anderen Fällen ist zum Beispiel in Familien mit einem (männlichen) Verdiener der berufliche Druck so hoch, dass wenig Zeit für Kinder bleibt. In den Krippen und Kindergärten arbeiten fast ausschließlich Frauen, ebenso in der Grundschule. In signifikanter Zahl tauchen männliche Rollenvorbilder oft erstmals in der weiterführenden Schule auf. Das hat möglicherweise fatale Folgen für das Vermitteln von Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften in jungen Lebensjahren. Ich will damit keiner einzelnen Mutter, keiner Erzieherin und keiner Lehrerin eine gute Vorbildfunktion absprechen. Nur die bis hin zum „spinnerten“ gehende Freude an irgendwelchen elektrischen und mechanischen Gadgets vermitteln Frauen eher nicht. Das ist nur leider für Deutschland etwas schwierig. Wir exportieren weltweit Ingenieurleistungen, technisches Know-how und Maschinenbau. Innovationen entstehen aus Begeisterung, und die keimt in jungen Jahren. Wir brauchen Nachwuchs für die naturwissenschaftlichen Fakultäten, für den Maschinenbau, für die IT. Das erste, was mein Onkel als kleiner Junge mit seinem mechanischen Spielzeugauto tat, das er unter dem Weihnachtsbaum vorfand, war: Er baute es auseinander. Das brauchen wir auch: Väter, die Zeit haben zum Sägen und Hämmern, zum Schrauben und Dübeln. Wir brauchen auch die Vermittlung der Faszination von physikalischen elektrischen und chemischen Phänomenen.