Welche Riesenscheiße, Mann!

erstellt am: 19.02.2011 | von: ak | Kategorie(n): Eltern

A capella – Kundige könnten jetzt die Hoffnung hegen, ich würde Nettes über den Titel Hamlet der Wise Guys schreiben. Die sind zwar prima, gehören aber eher nicht hierher. Nein, es geht tatsächlich vordergründig um die braune, wenig wohlriechende Masse von leider nur meistens pastöser Konsistenz.Vor kurzem in einem Kindergarten in Norddeutschland: Einer der Racker leidet wohl seit einigen Tagen an einer hartnäckigen Verstopfung. Das ist nicht schön, man wünscht es niemandem, zumal nicht einem kleinen Scheißer. Die Mutter, des Wartens auf die Wurst müde, besinnt sich eines alten Hausmittels und verpasst dem Kind einen Einlauf. So weit, so gut. Nun aber scheint die Mutter überhaupt kein Problem darin zu sehen, das derart aufgepumpte Kind – quasi als laufende Fäkalbombe – in den Kindergarten zu bringen. Dort erreicht die Geschichte ein dramatisches Zwischenhoch: Eine der Erzieherinnen ist damit befasst, abwechselnd jeweils den Boden des Toilettenraumes und das eruptierende Kind zu reinigen, während die verbleibende Kollegin mit Mühe die eh zu große Kindergruppe zu bändigen versucht.

Als die Leiterin des Kindergartens die Mutter anruft, um sie aufzufordern, das Kind aus der Einrichtung abzuholen, erntet sie Unverständnis, das Kind sei schließlich nicht krank. Erst die wiederholte, deutlich und direkt formulierte Aufforderung, das Kind sofort und unverzüglich abzuholen, setzt die Erziehungsberechtigte in Bewegung. In der Gruppe angekommen, wird dann noch erzählt, man sei von der Leitung wüst beschimpft worden. Nun ja, „umgehend“ und „unverzüglich“ sind zugegeben recht derbe Kraftausdrücke… Und überhaupt, „die Mitarbeiter im Kindergarten würden ja auch dafür bezahlt, den Dreck der Kinder wegzumachen“.

Sehr schön. Wer sich ein wenig mit den neueren Erkenntnissen der Erforschung der Entwicklung des Gehirns beschäftigt, der weiß, wie unendlich wichtig diese ersten Lebensjahre für die Kinder sind. In dieser Zeit brauchen wir für die Kindergärten und die Schulen die Besten, die gut bezahlt und mit hohem gesellschaftlichem Ansehen unser aller  Zukunft sichern helfen. Wir können aber auch schlecht bezahlte Mitarbeiter in zu große Gruppen schicken, sie demotivieren und die Scheiße derer wegmachen lassen, die schlicht keine Lust haben, die Verantwortung für ihre eigenen Kinder zu übernehmen. Die Wahl liegt bei uns. Es tut mir  leid, dass es heute etwas drastisch wurde, aber manchmal kann man gar nicht so viel schreiben, wie man kotzen möchte.

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